Freitag, 13. Juni 2008

Bloodlines #1

Heute: Ninja Gaiden 2 und Bioshock..






Ninja Gaiden 2 ist brutal. Sehr brutal. Man kann Füße, Köpfe, Arme abschlagen. Teilweise kämpfen die Gegner noch mit einem Bein gegen den Spieler. Man kann den Oberkörper sauber vom Unterkörper trennen, man kann mit Pfeilen den Gegner explodieren lassen. Kurzum: Ninja Gaiden 2 schlägt mit seiner Gewaltdarstellung so ziemlich alles, was ich jemals in einen Videospiel gesehen habe. Selbst die "Referenzen" Gears of War ("Kettensäge"), Dead Rising ("Rasenmäher"), The Darkness ("Dämonenarm") oder Mortal Kombat ("Finisher") übertreffen die exessive Gewalt in NG2 nicht.
Trotz alledem bleibt NG2 Fungore. Es ist so überzeichnet, dass es wieder lustig ist. Man köpft einen Gegner GERN und man schaut auch GERN zu. Diese Art von Gewalt findet man auch in Filmen wieder. Fime wie "300" oder "Rambo" nutzen Gewalt zur Belustigung. Sie überspitzen Gewalt soweit, bis der Zuschauer erkennt das Gewalt in diesem Ausmaß keinen Bezug mehr zur Realität hat. Verstärkt wird dieser Realitätsverlust durch die Einbindung eines Helden("Rambo", "Ryu Hayabusa"), oder einer Heldengruppe ("300", "Gears of War"). Da Helden grundsätzlich auf der Seite der guten, unterdrückten, gedehmütigten und dem Zuschauer sympatischeren Seite kämpfen, kann dadurch die Gewalt auch trastischer dargestellt werden. Gewalt gegen Unterdrücker, oder eine böse Macht ist grundsätzlich leichter verständlich und nachvollziehbar für einen Außenstehenden. Und Außenstehender ist auch der Spieler.
Genau deshalb macht es mir nichts, bzw. macht es mir sogar Spaß einen Gegner bei NG2 zu zerstückeln. Der Reuhegedanke funktioniert in diesem Fall nicht. Ich weis ich stehe auf der richtigen Seite, ich vertrete das Gute gegen das Böse. Warum sollte ich meinen Gegner nicht büßen lassen?
Und genau deswegen sollte niemand den Gewaltgrad in NG2 oder ähnlichen Spielen kritisieren. Es ist nicht real, und selbst jüngerem Publikum wird klar, was ich hier sehe ist ein Spiel. Eine maßloße Übertreibung der Wirklichkeit.

Auch moralisch kann ich mit der 4-teilung eines bösen Ninjas gut leben. Es ist ja nicht so, dass ich vor eine exestierende Wahl gestellt werden. Es gibt keine Auswahlkriterien. Für mich steht fest, er ist böse, ich kämpfe auf der guten Seite.
Nicht wie in Bioshock, der Stadt unter dem Meer, in der die intelektuelle Gesellschaft eine Welt erschuf, ohne moralische Grenzen. Mit Gen-Experimenten an Unschuldigen. Mit Kindern die man erschießen konnte oder nicht. DAS sind moralische Entscheidungen und sollten nur von Erwachsenen-Publikum, von reifem Publikum getroffen werden. Auch der Angriff auf die grundsätzlich friedliebenden Big Daddies ist eine Entscheidung die getroffen werden muss. Hier muss man sich selbst begründen warum man angreift. Hier verwischen schwarz und weiß. Selbst mutierte Menschen, die ihr Schicksal nicht selbst so bestimmt haben, aber aus Geisteslosigkeit oder Verwirtheit den Hauptcharakter attackieren bedürfen einer moralischen Entscheidung: entweder du oder ich.

All diese Entscheidungen und moralischen Konflikte bieten Spiele wie Ninja Gaiden oder Gears of War nicht. Hier ist klar, wer die moralischere Instanz ist. Ich. Der Spieler, nicht der Gegner. Ein solcher Aufbau einer Geschichte ist viel einfacher und leichter durchschaubar und dadurch auch weniger ernstzunehmen und real.

1 Kommentar:

tyler hat gesagt…

Ist trotzdem keine Entschuldigung das du solche 'Fun-Gore' Spiele deinen kleinen Bruder spielen lässt.